Der Schweinsbron mit Gnedl schmeckt, findet Kritikerin Antje Noah-Scheinert. Und das, obwohl "Zum Alois"-Inhaber Christian Mätzler ursprünglich ein friesisches Restaurant eröffnen wollte. Es kam anders.
13.04.2022, 15:27 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Antje Noah-Scheinert
Kritikerin Antje Noah-Scheinert und "Zum Alois"-Inhaber Christian Mätzler. Christian Kosak
Wer in Vegesack Zum Alois geht, trifft auf Christian. Christian Mätzler hat 2018 das Restaurant an der Breite Straße übernommen, wies rund 150 Kühen und ähnlichem Klimbims den Weg und erfüllte sich den Traum eines eigenen Restaurants. Übrig blieb alpenländischer Charme mit Herzl-Wirtshausstühlen und einer Atmosphäre, die ganz sicher auch jedem Bayern gefallen würde.
„Eigentlich wollte ich immer ein friesisches Restaurant eröffnen – Konzept und Name gab es schon, nun ist es bayerisch oder vielmehr alpin“, sagt er lachend. Das lag an den Auflagen und forderte ihm eine fixe Einarbeitung in alpenländische Gastlichkeit ab. „Ich habe mich mit den Rezepten vertraut gemacht, angefangen zu kochen und so die Speisekarte zusammengestellt“, erinnert er sich. Glücklicherweise, so meint er, sei dies eine Küche ohne Chichi, dafür ehrlich. Um seinen Traum nicht ganz aufzugeben finden sich neben Wurstsalat, Hax’n und Weißwürschtl auch Knipp, Grünkohl und Kutterscholle.
Rotkohl und Knödel sind anständig
Aber ich bin hier, weil ich wissen möchte wie der „Schweinsbron mit Gnedl und am Blaugraud“ (14,90 Euro) schmeckt. Unfair ist natürlich, dass ich eine Weile in Bayern gelebt und gegessen habe und weiß, wie schwer es ist einen mürben Schweinsbraten mit krosser Kruste auf den Teller zu bringen. Das Problem löst man in Vegesack ganz einfach: Es gibt das schiere Fleisch mit Soße, selbst gemachtem Rotkohl und Knödel. Es schaut nicht so aus wie im Süden, der Geschmack passt aber. Vorausgesetzt man lässt sich Soße extra bringen. Bei der Soße ist es halt immer schwierig, sind Christan Mätzler und ich uns einig: Sie darf nie zu viel und sollte nie zu wenig sein. Rotkohl und Knödel sind anständig.
Der Bierstüberlkaas (9,90 Euro) ist eigentlich ein Obazda, der so nicht heißen darf, weil er im Zum Alois zubereitet wird und nicht in Bayern. „Das ist wie mit dem Cognac und dem Weinbrand“, erklärt mir der Wirt. Aber schmecken tut er wie im Hacklberger Biergarten in Passau – lecker, besonders auf der noch warmen Brez’n.
Am Kümmel scheiden sich die Geister
In den Käse hat es auch der Kümmel geschafft und verleiht ihm dadurch die typische Note. Da sich am Kümmel bekanntlich die Geister scheiden, verzichtet Christian Mätzler beim Sauerkraut auf ihn. „Anfangs habe ich das Kraut mit Kümmel gemacht, aber die Gäste mochten das nicht so gern.“ Wir beide sind uns trotzdem einig, dass wir zur Pro-Kümmel-Fraktion gehören. Eine kleine Portion bekomme ich trotzdem zum Testen: Das Kraut ist krautig und trotzdem schlonzig und ohne süßliche Note. Passt – dad i sogn.
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Am Nachbartisch gibt es die Bestseller und so kann ich sehen, dass im Hax’npfännchen (14,50 Euro) das Beste von der Haxe – also nur Fleisch ohne Knochen– mit einer satt braunen Dunkelbiersoße serviert wird und dass das Wiener Schnitzel eine ordentliche Panade hat. „Besonders gefreut hat mich das Lob eines österreichischen Paares für unseren Kaiserschmarrn“, sagt Christian Mätzler. Ab Mai verschwinden die schweren Gerichte, mit sommerlichen Mahlzeiten wird die Biergartenzeit eingeläutet.
Das sagen die Stammgäste: Nach einer Radtour gibt es nix Besseres als Zum Alois, hier schmeckt es und man wird satt, der Sonntagsbrunch ist super, meine Favoriten sind die frischen Salate und das Bergbauerntäschle.
Info
Zum Alois, Breite Straße 12, 28757 Bremen-Vegesack, Telefon 04 21 / 68 80 66 36, www.zum-alois.de, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag ab 17 Uhr, Sonnabend 11.30 bis 15 Uhr und ab 17 Uhr, Sonntag 10 bis 15 Uhr und ab 17 Uhr, Ostermontag von 10 bis 15 Uhr und ab 17 Uhr geöffnet, bedingt barrierefrei.
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